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„Ungemein beeindruckend dagegen waren die Suburban Chants von Rainer Rubbert. Obwohl mit allen Wassern der Kunstmusik gewaschen, hat die Musik eine eigentümliche street credibility, sie ist cool, gleichsam „dreckig“, ohne jemals in irgendeinen populären Ton zu fallen. Ausdruck entsteht hier durch die Umschreibung von Ausdruck, durch ihren negativen Abdruck. Diese Musik erzeugt einen Raum, in dem sehr unterschiedliches sich ereignen kann, vom schrägen Vogelruf, den die Klarinette in den Hallraum des Klaviers bläst, über strikt motivisch gefügte Partien bis hin zur düsteren Walzer-Anspielung, die schon wieder verfliegt, kaum dass man sie erkannt hat. So luftig das gefügt ist, so wundersam schlüssig ist es am Ende. Rubberts Musik steht skeptisch zwischen den gängigen Extremen des Konstruktiven und des Klanglich-Expressiven – und findet dort etwas in neuer Musik Seltenes:
Spannung.“

(Peter Uehling in: Berliner Zeitung vom 24.11.2007)

 

„In einer Zeit, in der sich mehr und mehr eine neue Art Akademismus unter den jungen Komponisten durchzusetzen scheint, ist es erfreulich einem Komponisten zu begegnen, der in seiner Arbeit eine erfrischende Originalität zustande bringt, die auf eine erfolgreiche Zukunft schließen läßt. Rainer Rubbert zieht der Konstruktion eine Idee der Dramaturgie vor.
Er schreibt einen wahren, emphatischen Stil, der sich weder in kühle Formalismen noch in neoromantische Epigonie fallen läßt. In seinen Werken entwirft Rubbert ausgedehnte klangsinnliche Passagen, mit denen er den Begriff Melodie neu definiert, ohne auf vordergründiges Gefallen zu spekulieren. Dabei benutzt er durchaus neue Spieltechniken, aber nicht um ihrer selbst Willen, sondern im Sinne einer klanglichen Ganzheit. Besonders wichtig dabei ist die Wirkung des Rhythmus, die seiner Arbeit eine Dimension von Vitalität und Energie verleiht.“

(aus der Begründung der Jury für den Kunstpreis Berlin 1992)

 

„Rainer Rubberts mit „Gleitflug“ überschriebene Lieder für Gedichte von Renate Halbach (1999) avancierten zu einem erfindungs- und entdeckungsreichen – an Schönbergschem Sprechgesang orientierten – Klangexperiment.“

(aus: Reutlinger Nachrichten)

 

Über eine Aufführung des Klavierquintetts 1990:
„Rubbert hat einen sehr dichten Satz geschrieben, in einigen Passagen wirkt er fast üppig in auffahrenden Gesten der Streicher. Besonders aufregend sind dabei vor allem die immer wieder knapp ins Geschehen brechenden Erinnerungsmotive des Klaviers, das die Formenfolge in einem quasitonalen Rahmen akkordisch strukturiert. Rubbert entwirft ausgedehnte klangsinnliche Passagen und fantasiert ausdrucksstark mit den Obertonschwingungen. Erläßt die Klaviersaiten mit einem Glas anzupfen und ist dabei trotzdem nicht äußerlich, sondern von der emotionalen Klanglogik inspiriert. Das mag mancher für konservativ halten, was in diesem Fall jedoch kein Kriterium ist. Der Ausdruck zählt.“

(aus: Elbe-Jetzeel-Zeitung)

 

„Rubberts Musik für Bläser wurde vor drei Monaten von den Nürnbergern (gemeint sind die Neuen Pegnitzschäfer) erfolgreich in Paris uraufgeführt und überzeugte durch sensible Klangarchitektur und temperamentvolle Verdichtungen auch spontan bei der hiesigen Erstaufführung.
…Nach der eher verhaltenen sehr aparten Bläsermusik konnte man Rubbert mit vier Galgenliedern nach Morgenstern von seiner witzigen Seite kennen lernen. Die Instrumentation mit Klarinette, Fagott und Klavier ist intelligent, aber unter praktischen Gesichtspunkten – Repertoirefähigkeit! – doch relativ aufwendig.“

(Aus: Nürnberger Zeitung)

 

„Klarinettist Matthias Badczong blies Rainer Rubberts glänzend formulierte Toccata aufs Spannendste.“

(Stefan Amzoll in: Neues Deutschland vom 9.9.2014)

 

„Dann wieder sorgte der norwegische Gitarrenvirtuose Ole Martin Huser-Olsen für schrille, stille Sensationen mit ironischen Liebeserklärungen an Edvard Grieg und der Uraufführung des Schlüsselwerks Aus Snowdens Zeit von Rubbert…“

(Eleonore Büning in: FAZ vom 11.12.2014)